Der diesjährige Ethik-Fachtag stand im Zeichen des aktuellen Unterrichts-Themas
„Gerechtigkeit", jedoch mit einem weiteren Ziel, theoretisches Wissen praktisch zu reflektieren.
Zu Beginn des Tages beschäftigten wir uns mit einem Rollenspiel, das den Aufbau einer gerechten Wohngemeinschaft zum Thema hatte. Hierfür nahmen wir unterschiedliche Rollen an - von Alleinerziehenden über Studierende bis hin zu Geschäftspersonen war nahezu jede Lebenssituationen widergespiegelt.
Unsere Aufgabe war es, gemeinsam ein Vertragsformular zu erstellen, welches eine faire Regelung für Miete, Zimmerverteilung, Haushaltsaufgaben und weitere Aspekte des Zusammenlebens vorsah.
Besonders interessant war es, die verschiedenen Bedürfnisse miteinander zu vereinen und in faire Kompromisse zu überführen. So wurden im Vertragsformular meiner Gruppe Beiträge beispielsweise nach Vermögen, Arbeitsleistung oder individuellem Bedarf entschieden. Oft wurde uns dabei bewusst, wie sehr die persönliche Perspektive die Vorstellung von Gerechtigkeit beeinflusst.
Im zweiten Teil des Tages ging es vertiefend um den Gerechtigkeitsbegriff nach John Rawls.
Aufbauend auf zwei Texten entwickelten wir in Gruppen Concept Maps, um zentrale Begriffe und die Gedanken seines Modells anschaulich zu visualisieren. Obwohl diese Phase sehr stark an den Unterricht erinnerte, half sie uns ein weiteres Konzept besser zu durchdringen.