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F. Dessauer

Wer war Friedrich Dessauer?

 

 

 

 

 

Warum die Schule den Namen Friedrich Dessauers zu Recht trägt

Friedrich Dessauer (1881–1963) war eine herausragende Persönlichkeit, deren Leben Wissenschaft, Politik und Ethik miteinander verband. Geboren in Aschaffenburg als Sohn eines Industriellen, widmete er sich früh der Naturwissenschaft und entwickelte innovative Röntgengeräte, die bis heute für die medizinische Diagnostik unverzichtbar sind. Trotz der Möglichkeit, den elterlichen Betrieb zu übernehmen, entschied er sich bewusst für einen Weg, der die Verbesserung des menschlichen Lebens durch Wissenschaft anstrebte.

Politisch engagierte sich Dessauer als Mitglied der Zentrumspartei für soziale Gerechtigkeit und Demokratie. Er war Abgeordneter des Reichstags und gründete eine überregionale Tageszeitung der politischen Mitte. Sein Einsatz für soziale Reformen und wissenschaftliche Förderung machten ihn zu einem wichtigen Akteur der Weimarer Republik. Kritisch betrachtet wird jedoch seine Zustimmung zum Ermächtigungsgesetz 1933 und sein Irrtum, dass sich die NSDAP in der Regierungsverantwortung mäßigen würde. Dennoch blieb Dessauer ein überzeugter Gegner der Nationalsozialisten, was ihn 1934 ins Exil zwang. Nach dem Krieg kehrte er zurück und lehrte Biophysik in Frankfurt.

Dessauers Überzeugung, Theologie und Naturwissenschaft zu verbinden, macht ihn besonders relevant. Er sah wissenschaftlichen Fortschritt nur dann als sinnvoll an, wenn er ethisch reflektiert und zum Wohl der Menschheit eingesetzt wird. Seine politisch-sozialethische Haltung, die soziale Verantwortung und Empathie betonte, sowie seine Schriftstellerei, die wissenschaftliche und ethische Themen verband, zeichnen ihn als Vorbild aus. Trotz politischer Fehleinschätzungen überwiegt seine Bedeutung als Wissenschaftler, Demokrat und Humanist, der Forschung, Ethik und soziale Verantwortung als untrennbar ansah.